Genau wie echte Parasiten vermehren sich Computerwürmer und verbreiten sich von einem Computer zum anderen. Aber wie tun sie das? Wie viel Schaden können sie anrichten? Und unterscheiden sie sich von Computerviren? In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr.
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Was ist ein Computerwurm?
Ein Computerwurm ist eine Art von Malware, die sich vermehrt und von einem Gerät auf ein anderes ausbreitet. Er erfordert keine menschliche Steuerung und muss nicht an eine Software angehängt werden.
Wie unterscheiden sich Computerwürmer von Computerviren?
Würmer und Viren sind zwei der häufigsten Arten von Malware, die Computer und andere Geräte infizieren können. Der größte Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass Würmer sich unabhängig vermehren und ausbreiten. Es handelt sich dabei um eigenständige Dateien oder Software.
Ein Computervirus hingegen ist eine bösartige Software, die einen Host benötigt, um sich zu verbreiten. Computerviren müssen normalerweise Brute-Force verwenden, um in dein Gerät zu gelangen – zum Beispiel können sie dich dazu verleiten, sie herunterzuladen, indem du auf einen bösartigen Link oder eine gefälschte Software klickst. Sie können Geräte nicht von selbst infizieren.
Wie verbreiten sich Computerwürmer?
Würmer wurden dazu entwickelt, sich wie echte Parasiten auszubreiten. Sie nutzen Schwachstellen aus, die bereits auf der Betriebssystemebene des Computers vorhanden sind. Sie reisen dann durch Netzwerke und infizieren einen Computer (oder Host) nach dem anderen. Computerwürmer infizieren selten Dateien, sondern sie verbrauchen deinen Festplattenspeicher oder deine Internetbandbreite.
Einige Würmer können jedoch bösartiges Gepäck mitbringen, das deinen Computer anfällig für Malware machen kann: ransomware und DDoS-Angriffe. Da Würmer in der Regel auf Schwachstellen des Betriebssystems abzielen, werden zu ihrer Bekämpfung regelmäßig Sicherheitspatches veröffentlicht, sodass es sich nicht mehr lohnt, Würmer ohne bösartigen Zusatz zu entwickeln. Aus diesem Grund verwenden Hacker Würmer mit bösartigem Zusatz, um Konzerne und Regierungsbehörden anzugreifen und größere Angriffe durchzuführen.
Beispiele für Computerwürmer
Da Würmer normalerweise nicht viel Schaden anrichten, außer dein Gerät zu verlangsamen, werden solche Angriffe meist von Hacker-Neulingen verwendet, die ihre Fähigkeiten üben und Benutzer nerven möchten. Der allererste Wurm, der Morris-Wurm genannt wurde, erhielt dennoch erhebliche Aufmerksamkeit in den Medien und führte zu einer ersten Verurteilung wegen Computerkriminalität. Er verwüstete mehrere Tage lang das Internet und infizierte rund 10 % aller Computer weltweit. Der Hacker, der diesen Wurm entwickelt hatte, sagte, dass er nie so viel Schaden anrichten sollte, sondern einfach Sicherheitslücken hervorheben sollte.
Andere bekannte Würmer, die weltweit wüteten, waren:
SQL Slammer, der die meisten SQL-Server weltweit infizierte,
Blaster, der einen DDoS-Angriff auf Microsoft-Server durchführte und Millionen von Computern betraf,
Conficker, der ein Botnetz aus Millionen infizierter Computer aufbaute,
Stuxnet, der sich im Rahmen eines staatlich geförderten Angriffs gegen das iranische Atomprogramm richtete und die Fortschritte des Iran weit zurück in die Vergangenheit katapultierte.
Das Problem mit Computerwürmern besteht darin, dass ihre Schöpfer nie absehen können, wie sehr sie sich verbreiten und welchen Schaden sie anrichten können. Einige von ihnen waren nie dazu bestimmt, normale Benutzer zu infizieren, aber sie taten es. Sobald Würmer sich ausbreiten, werden sie nahezu unkontrollierbar. Sie sind auch etwas schwierig zu erkennen und zu eliminieren.
So erkennst du einen Wurm auf deinem Gerät
Überprüfe deinen Festplattenspeicher. Hat er sich plötzlich verringert? Wenn Computerwürmer sich vermehren, verbrauchen sie ohne dein Wissen Speicherplatz auf deinem Gerät.
Überwache die Geschwindigkeit und die Gesamtperformance deines Computers, da Computerwürmer die Rechenleistung aufzehren könnten. Wenn dein Gerät plötzlich viel langsamer auf deine Eingaben reagiert, kann dies auf eine Wurminfektion hindeuten.
Behalte deine Dateien im Auge, da Würmer dazu neigen, sie zu löschen oder zu replizieren.
Führe einen Antivirenscan durch. Da Würmer keinen Host benötigen und keine Software sind, sind sie besonders schwierig zu erkennen. Dies bedeutet, dass nicht alle Antiviren-Programme sie erkennen werden, aber Scans sind trotzdem jede Mühe wert.
Wenn der Wurm einen bösartigen Zusatz umfasst und die Tür für andere Angriffe wie Ransomware, DDoS und Kryptojacking öffnet, kann es fast unmöglich sein, ihn zu entfernen. Dann benötigst du möglicherweise die Hilfe eines Profis.
Wie verhindert man Wurminfektionen?
Halte dein Betriebssystem auf dem neuesten Stand. Installiere Sicherheitspatches, sobald sie veröffentlicht werden. Patches können dir dabei helfen, Würmer oder andere Computerviren abzuwehren oder zu stoppen.
Lerne, Phishing zu erkennen. Eine der häufigsten Möglichkeiten, Malware oder Würmer mit bösartigem Zusatz zu verbreiten, sind Phishing-E-Mails oder Social-Media-Nachrichten. Wenn du eine E-Mail oder eine PM von einem Freund erhältst, die dich bittet, auf einen Link oder einen E-Mail-Anhang zu klicken, dann tu das nicht. Es ist wahrscheinlich eine Falle – vor allem, wenn die Nachricht ein verlockendes Angebot enthält.
Nutze Sicherheitstools, mit denen du Sicherheitslücken identifizieren kannst. Investiere in eine gute Antiviren- und Anti-Malware-Software.
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