Im Lockdown hat sich der Online-Betrug vervierfacht – so kaufst du trotzdem sicher im Internet ein

In diesen beispiellosen Zeiten verlassen sich viele auf die Vorzüge des Online-Shoppings. Der Versand erfolgt schnell, Rücksendungen sind einfach und alles ist viel sicherer. Noch dazu macht es viel mehr Spaß, als hinter einer Maske und mit desinfizierten Händen in stationären Ladengeschäften einzukaufen.

Du musst jedoch beim Online-Shopping an diesem Cyber Monday unbedingt auf deine Sicherheit achten. Denn offiziellen Berichte über Online-Shopping-Betrug zufolge beläuft sich der dadurch entstandene Gesamtschaden auf 21,4 Millionen Euro. Seit die stationären Geschäfte im Zuge der COVID-19-Pandemie gezwungen waren, zu schließen, kam es hierbei zu Tausenden Opfern.

Während Online-Shopping natürlich unvergleichbar bequem ist, ist deine Sicherheit dabei jedoch nicht unbedingt garantiert. Wenn du aber weißt, auf welche Gefahren du achten solltest, musst du dir auch keine Sorgen machen.

Befolge deshalb am besten diese Online-Shopping-Tipps, um dich an diesem Cyber Monday zu schützen:

Kaufe nur dort, wo du Vertrauen hast

Jeden Tag schießen neue Online-Shops wie Pilze aus dem Boden, weshalb wir auch unaufhörlich mit Werbung wie „Jetzt kaufen!“ zu „Tiefstpreisen“ mit „kostenlosem Versand“ überschwemmt werden. Bevor du diesen Online-Pop-up-Shops oder Instagram-Boutiquen vertraust, solltest du jedoch Folgendes überprüfen:

  • URL-Namen: Suche nach Rechtschreibfehlern oder seltsamen Zeichen in der URL. In der betrügerischen E-Mail eines sogenannten Kundendienstes, die vorgibt, von [email protected] zu stammen, könnte als Absender stattdessen etwa [email protected] stehen.

  • Telefonnummern: Echte Unternehmen verfügen über eine Telefonnummer, unter der ihre Kunden sie anrufen können. Wenn du auf der Website des Unternehmens eine Telefonnummer siehst, kannst du dort anrufen, um zu erfahren, wer tatsächlich antwortet. Wenn du überhaupt keine Telefonnummer findest, könnte es sich um einen Betrugsversuch handeln.

  • Adressen: Ein eingetragenes Unternehmen gibt im Internet eine Adresse an, um die Verbraucher zu schützen und damit zu zeigen, dass es rechtmäßig agiert. Im UK eingetragene Unternehmen erscheinen unter companieshouse.gov.uk. Viele Unternehmen geben ihre Adresse oftmals auf ihrer Website an – mit ein wenig Recherche wirst du Betrüger bald von echten Angeboten unterscheiden können.

Natürlich ist es besser, immer nur bei den Geschäften einzukaufen, die man schon kennt. Aber wenn dich entsprechende Auftritte in den sozialen Medien in Versuchung führen und du dieses Gadget von Dyson oder den High-Rise-Badeanzug, den du letzte Woche zum doppelten Preis in einem Ladengeschäft gesehen hast, einfach kaufen musst, halte zuerst nach diesen Warnhinweisen Ausschau:

  • Preise nur auf Anfrage: Kein Unternehmen mit einem Minimum an Selbstachtung verschwendet seine Zeit damit, seine Kunden zu bitten, ihm zuerst eine Nachricht zu schicken, um überhaupt einmal den Preis zu erfahren. Mit dieser Masche wollen die Betreiber höchstwahrscheinlich herausfinden, wer du bist, um anschließend zu versuchen, dir einen höheren Preis zu berechnen, deine Zahlung entgegenzunehmen und schließlich spurlos zu verschwinden.

  • Seltsame Zahlungsbeschränkungen: Es sind keine Zahlungen mit Mastercard oder Visa möglich? Ein feuerrotes Warnsignal. Wenn ein Online-Shop nur Zahlungen über PayPal oder eine andere weniger sichere Zahlungsmethode entgegennimmt, könnte das Unheil bedeuten, da es für dich hierbei viel schwieriger ist, dein Geld zurückzuverfolgen und zurückzufordern, falls deine Bestellung nie bei dir eintreffen sollte.

Die meisten Kreditkarten bieten einen Käuferschutz – nutze ihn, wenn du Bedenken hast.

Sei vorsichtig bei Tiefstpreisen

Preise, die zu niedrig sind, um wahr zu sein, sind es in der Regel auch. Kein Unternehmen kann es sich leisten, Premiumwaren zu weniger als 30 % des UVP zu verkaufen; außer natürlich, wenn es sich dabei nur um einen Köder handelt. Ja, das stimmt. Diese Werbeanzeige zu einem 4K-Fernseher für nur 199,00 € soll dich mit dem „Angebot des Jahrhunderts“ und dem „größten Sonderangebot aller Zeiten“ nur anlocken. Wenn du auf die Werbeanzeige klickst, könnten zwei Dinge passieren:

  1. Du wirst infiziert: Hacker verstecken Malware in ihren Werbeanzeigen. Wenn du draufklickst, wird dein Gerät mit einem fürchterlichen Virus oder Trojaner infiziert, wodurch der Hacker deine Daten und Passwörter stehlen oder dein System zum Absturz bringen und dann ein Lösegeld von dir verlangen kann, damit er es wiederherstellt.

  2. Du bist in die Falle getappt: Wenn du auf die Anzeige klickst, wirst du zu einer normal aussehenden Website weitergeleitet. Dort tätigst du einen Kauf, gibst deine Kartendaten, deine Adresse und deine Telefonnummer ein und erhältst dann niemals auch nur ein einziges Produkt. Jetzt ist ein Betrüger an deine Daten gekommen und kann in deinem Namen allerhand betrügerische Transaktionen durchführen.

Kenne deine Rechte als Verbraucher: Worauf hast du Anspruch?

Das am häufigsten begangene Cyberverbrechen war im Jahr 2019 Berichten zufolge die Nichtlieferung bestellter Waren. Wenn Du einen Artikel bereits bezahlt hast und er noch nicht bei dir eingetroffen ist, solltest du den Kopf nicht hängen lassen. Als Verbraucher hast du bestimmte Rechte und kannst entsprechend bestimmte Maßnahmen ergreifen.

Wenn du einen Artikel bestellt/bezahlt hast, der noch nicht angekommen ist,

  1. wende dich an den Verkäufer und bitte ihn, den Artikel erneut zu liefern.

  2. Wenn sich die Zustellung des Artikels verspätet oder er nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters eingetroffen ist, kannst du die Bestellung stornieren und den Verkäufer um eine Rückerstattung bitten.

Sei wachsam bei E-Mail-Betrugsmaschen

Das Online-Shopping hat in letzter Zeit einen enormen Boom erlebt, was auch dazu führt, dass in unseren E-Mail-Postfächern immer mehr Belege und Auftragsbestätigungen eintreffen, sodass E-Mails zu einem einfachen Ziel für Betrüger geworden sind. Bei einem Phishing-Betrug senden Cyberkriminelle ihren Opfern gefälschte E-Mails und geben vor, ein echtes Unternehmen zu sein. Achte auf E-Mails, in denen du aufgefordert wirst, deine Zahlungsdaten oder deine persönlichen Angaben zu verifizieren, wenn du kürzlich etwas im Internet gekauft hast – dahinter könnte sich ein Hacker verbergen, der gerade versucht, an deine Daten zu kommen.

Wenn dir etwas seltsam erscheint: Achte auf die URL des Absenders. Zum Beispiel könnte dort statt Paypal.com auf einmal Pay-Pal.com stehen – ein kleines Detail, das leicht übersehen werden kann.

Melde verdächtige Phishing-E-Mails an [email protected] und Phishing-SMSen an SPAM (7726). Antworte niemals auf eine verdächtige E-Mail – ruf das Unternehmen immer direkt an oder schick ihm direkt eine E-Mail.

Verwende ein VPN

Nutze in öffentlichem WLAN ein VPN, um deine Sicherheit zu erhöhen. Öffentliches WLAN und Hotspots verfügen oft nur über eine unverschlüsselte Verbindung, wodurch sie zum Tummelplatz für Hacker werden. Ein VPN verschlüsselt deinen Datenverkehr und verbirgt deine Online-Aktivitäten, sodass du für Hacker in deiner Nähe unsichtbar bist. Das ist besonders wichtig, wenn du im Internet einkaufst und dabei deine Zahlungsdaten sendest.

Verwende sichere Passwörter bei all deinen Konten

E-Commerce-Websites, die deine Kreditkarteninformationen speichern, sind der Jackpot für Hacker, die an deine Anmeldeinformationen und dein hart verdientes Geld wollen. Dabei nehmen sie dein eBay- oder Amazon-Konto nicht notwendigerweise direkt ins Visier – stattdessen versuchen sie es zuerst über Facebook.

Manche Opfer haben mehr als 60.000 Euro verloren, nachdem sie über den Facebook Messenger hereingelegt worden waren. In einem Fall hat ein Betrüger ein Konto gehackt und einen Verwandten des Kontoinhabers in einer Nachricht dazu aufgefordert, „diesen Link anzuklicken, unter dem du eine Zahlung von bis zu 80.000 Euro beantragen kannst“. Der Betrüger hat dann versucht, das Opfer dazu zu bringen, für die Freigabe der Gelder auf sein Konto zu bezahlen.

Kannst du einen Passwort-Manager verwenden

Keines deiner Konten befindet sich außerhalb der Reichweite von Hackern, die immer wieder neue und unerwartete Wege finden, um dich kalt zu erwischen. Wenn jedoch der bloße Gedanke, dass du dich an ein Dutzend willkürlicher Passwörter mit 12 Zeichen erinnern musst, bei dir Kopfschmerzen auslöst, verwende stattdessen am besten einen Passwort-Manager.

NordPass ist ein benutzerfreundlicher Passwort-Manager, der deine Passwörter speichert und automatisch ausfüllt und sie dabei mit einer XChaCha20-Verschlüsselung sichert. Mit nur einem einzigen Klick oder deinem Fingerabdruck kannst du so von jedem Gerät aus auf deine Passwörter zugreifen und deine Konten ein für allemal schützen.

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