Eine der wichtigsten Entscheidungen, die du im Internet treffen musst, liegt in der Wahl deines Browsers. Denn er ist die Schnittstelle, über die du das Internet sehen, nach Seiten suchen und Inhalte herunterladen kannst. Ebenso bist du wegen deines Browsers möglicherweise bestimmten Cyber-Bedrohungen ausgesetzt. Verschiedene Browser haben jeweils ihre eigenen Vorzüge und Schwächen. Daher kann es sehr mühsam sein, all die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Inhalt
Mach es nicht zu kompliziert. Bei der Auswahl eines Browsers sind zwei wichtige Punkte zu beachten:
Datenschutz. Verhindert ein Browser, dass Dritte – Unternehmen, Regierungen oder dein Internetanbieter (ISP) – sehen können, was du im Internet tust?
Sicherheit. Bist du aufgrund deines Browsers Bedrohungen durch Hacking, Malware und andere Cyberangriffe ausgesetzt oder verhindert er diese vielmehr proaktiv?
Hier findest du fünf der beliebtesten Browser, die du nutzen kannst, wenn du über einen dieser Faktoren (oder beide) besorgt bist.
Firefox
Firefox bietet dir eine hohe Sicherheit sowie eine Reihe von anpassbaren Datenschutzoptionen. Er ist schnell, leistungsstark und vielseitig. Somit kannst du (bis zu einem gewissen Punkt) allein entscheiden, wie viele Informationen du von dir preisgeben möchtest.
Die Benutzer können dabei zwischen zwei Datenschutzstufen – Standard und Streng – wählen oder einzelne Elemente anpassen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, die Funktion zu deaktivieren, die normalerweise Benutzerdaten erheben und speichern würde.
Firefox kann in puncto Privatsphäre und Sicherheit als einer der besten Browser gelten. Jeder Dienst, der dem Benutzer die wichtigen Entscheidungen überlässt, macht etwas richtig.
Tor
Viele Menschen verbinden Tor oftmals mit dem Dark Web und gehen davon aus, dass dieser Dienst nur für illegale Zwecke genutzt wird. Tatsächlich ist Tor jedoch schlicht ein Datenschutz-Toolkit, über das seine Nutzer mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten können.
Tor verschleiert den Datenverkehr der Benutzer mithilfe von virtuellen Servern, sodass deine Schritte durch das Internet von anderen nur mit deutlich größeren Schwierigkeiten nachverfolgt werden können. Die Bedienbarkeit von Tor ist nicht gerade die intuitivste, doch in puncto Privatsphäre schlägt er die meisten anderen Browser.
Natürlich kannst du Tor auch nutzen, um in Regionen des Internets vorzudringen, die über Chrome oder Safari schlicht nicht verfügbar sind. Doch Tor funktioniert auch in den Bereichen des Webs, die nicht zum Dark Web zählen, sodass du mithilfe von Tor auch auf Mainstream-Websites zugreifen kannst und dabei eine umfassendere Privatsphäre behältst.
Brave
Brave ist 2016 erschienen und einer der jüngeren Browser auf dieser Liste. Dank seiner vielfältigen Vorteile hat er sich bereits als eine beliebte Wahl unter Internetnutzern mit hohen Ansprüchen an ihre Privatsphäre etabliert.
Dank integrierter Ad-Blocking- und Verschlüsselungstools kannst du mit Brave schnell und relativ sicher surfen. Wie Firefox kann auch Brave leicht an deine individuellen Bedürfnisse angepasst werden und der Browser lässt seine Nutzer frei entscheiden, welche Informationen er speichern soll. Du kannst ihn sogar so einstellen, dass alle während der Browsersitzung erhobenen Daten gelöscht werden, sobald du sie beendest.
Brave hat zudem BAT, eine eigene Kryptowährung, entwickelt und hebt sich damit von anderen Browsern ab. Im Hinblick auf seine Sicherheit und Effektivität bleiben jedoch Fragen offen; derzeit steht somit die Funktionalität des Browsers im Zentrum der Aufmerksamkeit seiner Nutzer.
Safari
Für alle, denen es vor allem um ihre Sicherheit geht, können Mainstream-Browser wie Safari die perfekte Wahl sein. Diese Browser bieten einen umfassenderen Support und eine höhere Sicherheit im Internet, was jedoch auf Kosten der Privatsphäre geht.
Der Browser blockiert Websites, von denen ein hohes Risiko ausgeht, und warnt die Benutzer, wenn sie im Internet in bedenkliche Bereiche vordringen, wo sie Gefahren ausgesetzt sind. Er kann zudem das Ausmaß begrenzen, in dem Werbetreibende von Drittanbietern deine Aktivitäten verfolgen und überwachen. Wenn du bereits das Betriebssystem macOS nutzt, ist Safari eine sichere Option für dich.
Für jemanden, der eine gewisse Kontrolle über seine Privatsphäre behalten möchte, ist dies jedoch keine ideale Lösung. Wie jedes große Technologieunternehmen hat Apple ein großes Interesse daran, seine Benutzer im Internet zu verfolgen und ihre Daten zu erheben. Im inzwischen berüchtigten Prism-Programm der NSA war Safari selbst involviert. Verdeckte staatliche Überwachungssysteme und Mainstream-Browser sind keine gute Nachricht für den Schutz der Privatsphäre.
Chrome
Chrome ist gleichzeitig der sicherste und am wenigsten private Eintrag auf dieser Liste und bleibt zugleich der beliebteste Browser der Welt, über den mehr als die Hälfte des Datenverkehrs im Internet (ohne Dark-Web-Inhalte) geleitet wird. Da es sich hierbei um einen Dienst von Google handelt, geht man wohl am besten von der Annahme aus, dass Chrome große Datenmengen zu all seinen Benutzern protokolliert.
Gleichzeitig verfügt er (auf der positiven Seite) auch über eine widerstandsfähige Infrastruktur zur Bekämpfung von Bedrohungen durch Cyberkriminalität. Jeden Monat werden Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt, die aufkommende Bedrohungen in Echtzeit bewältigen sollen. Zudem kannst du den Browser mit einer Vielzahl von Erweiterungen zusätzlich stärken.
Lass dich jedoch nicht vom sogenannten „Inkognito-Modus“ täuschen. Durch diese Browser-Option bleibt zwar dein Verlauf sauber; dein Surfverhalten wird durch sie jedoch nicht privat. Websites, Internetanbieter und Regierungsbehörden können deine Aktivitäten auch dann weiterhin einsehen.
Jenseits des Browsers: 3 Möglichkeiten, um dich besser zu schützen
Wenn du beim Surfen ein austariertes Gleichgewicht aus Privatsphäre und Sicherheit wünschst, wird es nicht ausreichen, wenn du lediglich eine der oben genannten Optionen wählst. Hier findest du drei Schritte, die du unternehmen kannst, um deine Sicherheit zu verbessern, sobald du dich für einen neuen Browser entschieden hast:
Schütze deine Passwörter. Egal, wie gut dein Browser ist: Wenn deine Passwörter kompromittiert werden, sind deine Privatsphäre und Sicherheit weiterhin gefährdet. Aus diesem Grund ist es wichtig, stets lange und komplexe Passwörter zu verwenden und niemals bei unterschiedlichen Konten auf dieselben Anmeldeinformationen zurückzugreifen. Um deine Sicherheit in jedem Browser zu verbessern, kannst du NordPass nutzen, um deine Passwörter zu generieren, zu speichern und zu schützen.
Erfahre mehr über deinen Browser. Browser, und zwar insbesondere die Mainstream-Optionen wie Chrome und Safari, sind für eine intuitive Benutzerfreundlichkeit konzipiert. Es lohnt sich jedoch, sich etwas Zeit zu nehmen, um sich über die Tools und Anpassungsmöglichkeiten kundig zu machen, die diese Dienste zu bieten haben. Indem du mehr über den von dir genutzten Browser erfährst, erhältst du mehr Kontrolle darüber, was mit deinen Daten passiert.
Verwende ein VPN. NordVPN stellt einen verschlüsselten Tunnel zwischen deinem Gerät und einem Remote-Server her. Sobald es aktiviert ist, wird dein über den Browser geleiteter Datenverkehr in mehreren Verschlüsselungsebenen versteckt. Selbst dein Internetanbieter kann deine Aktivitäten dann nicht nachverfolgen. Ein VPN kann ein sehr mächtiges Werkzeug für Internetnutzer sein, die die Vorteile der Leichtigkeit eines Mainstream-Browsers behalten möchten, ohne dabei an Privatsphäre einzubüßen.