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Blog/Das ABC der Online-Sicherheit/

Was ist HTTPS und warum brauchen Sie es?

Lukas Grigas

Werbetexter für Cybersicherheit

was ist HTTPS

Die Welt der Cybersicherheit ist voll von Akronymen. Sie mögen beängstigend wirken, aber das sollten sie nicht sein. Besonders nicht HTTPS, denn es ist das Gegenteil von beängstigend – es schützt Ihren Online-Datenverkehr vor Schnüfflern. Sie sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber zweifellos benutzen Sie es jeden Tag. Lesen Sie weiter, um mehr über HTTPS zu erfahren.

Was ist HTTPS?

HTTPS steht für Hypertext Transfer Protocol Secure. Es handelt sich um die sichere Version des Hypertext-Transfer-Protokolls, das dem Internet zugrunde liegt. In der Praxis ermöglicht HTTPS Ihrem Browser, mit dem Server einer Website auf eine private, authentifizierte Weise zu kommunizieren.

Wenn sich Ihr Browser mit einer Website verbindet, die HTTPS verwendet, wird die Verbindung mithilfe einer Technologie namens TLS (Transport Layer Security) verschlüsselt. Damit werden Ihre Anfragen und die Antworten der Website vor jedem geschützt, der versuchen könnte, sie auf ihrem Weg durch die Netzwerke abzufangen oder zu verändern.

Jede Website, insbesondere solche, die Anmeldedaten erfordern, sollte HTTPS verwenden. Online-Banking-Portale, soziale Netzwerke, E-Mail-Dienste, Online-Shops, Cloud-Dashboards und sogar kleine Mitglieder-Blogs übertragen vertrauliche Informationen. Ohne HTTPS können diese Informationen im Klartext durchsickern.

Moderne Browser zeigen ein Vorhängeschloss-Symbol und „https://“ vor dem Domainnamen an. Wenn Sie eine Warnmeldung über eine unsichere Verbindung, ein abgelaufenes SSL-Zertifikat oder ein einfaches „http://“ in der URL sehen, sollten Sie die Website mit Vorsicht betrachten.

HTTP vs. HTTPS

HTTPS und HTTP beruhen auf demselben zugrunde liegenden Hypertext-Übertragungsprotokoll, gehen aber sehr unterschiedlich an das Thema Sicherheit heran.

NordPass-Schema

HTTP: keine Verschlüsselung

Das HTTP-Protokoll überträgt Daten im Klartext. Wenn jemand Ihren Datenverkehr über eine HTTP-Verbindung abfängt, kann diese Person alles lesen, was Sie senden, einschließlich Passwörter, Formulareingaben und persönliche Informationen.

Dieser Mangel an Schutz öffnet Tür und Tor zu:

  • Man-in-the-Middle-Angriffe.

  • Session-Hijacking.

  • Traffic-Manipulation.

  • Unerwünschtes Tracking und eingeschleuste Werbung.

HTTPS: Verschlüsselung, Authentifizierung, Integrität

HTTPS löst diese Probleme durch eine zusätzliche Verschlüsselung und Überprüfung:

  • Die Verschlüsselung schützt die Daten während der Übertragung, sodass sie wie ein verschlüsselter Text aussehen – ohne die richtigen Schlüssel unlesbar.

  • Die Authentifizierung beweist, dass die Website legitim ist. Ein Server muss über ein gültiges SSL-Zertifikat (oder TLS-Zertifikat) verfügen, das bestätigt, dass Sie mit der echten Website kommunizieren und nicht mit einem Betrüger.

  • Durch die Integrität wird sichergestellt, dass die zwischen Ihrem Browser und dem Server gesendeten Daten auf dem Weg nicht verändert werden können.

Deswegen kennzeichnen die wichtigsten Browser HTTPS als Standard und warnen Benutzer, wenn eine Website dies nicht unterstützt.

HTTPS überträgt Datenpakete zwischen dem Client (d. h. Ihrem Smartphone, das die Website aufruft) und einem Server, Rechner oder einer Anwendung. Dabei verschlüsselt es Ihren Datenverkehr mit asymmetrischer Kryptografie.

Um eine sichere Verbindung herzustellen, müssen Sie und der Server öffentliche und private Schlüssel austauschen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Reihe von Algorithmen, die für die Verschlüsselung notwendig sind. Der öffentliche Schlüssel wird mit der anderen Partei geteilt und wird benötigt, um Ihnen verschlüsselte Nachrichten zu senden, während der private Schlüssel zum Entschlüsseln dieser Nachrichten verwendet wird und immer privat bleiben sollte.

Doch wie funktioniert das in der Praxis? Durch einen SSL/TLS-Handshake.

  1. Sie senden eine „Hallo“-Anfrage an einen Webserver, mit dem Sie kommunizieren möchten.

  2. Der Server antwortet Ihnen mit „Hallo“. Er schickt Ihnen ein TLS/SSL-Zertifikat zusammen mit seinem öffentlichen Schlüssel. Jetzt wissen Sie, dass die Website seriös ist, und Sie können eine Verbindung herstellen.

  3. Dann verwenden Sie den öffentlichen Schlüssel des Webservers, um Ihren öffentlichen Schlüssel zu verschlüsseln, und schicken ihn wieder zurück an den Server.

  4. Der Server entschlüsselt Ihren Schlüssel. Sie können nun Sitzungsschlüssel erstellen, die für die verschlüsselte Kommunikation verwendet werden.

  5. Sobald die Sitzungsschlüssel ausgetauscht sind, wird Ihre Verbindung verschlüsselt.

So stellen Sie Ihre Website auf HTTPS um

Wenn Sie eine Website betreiben, ist der Wechsel von HTTP zu HTTPS nicht mehr optional. Suchmaschinen erwarten dies, Browser warnen Benutzer ohne es, und die Besucher vertrauen darauf. Der Migrationsprozess ist nicht kompliziert, aber er erfordert einige präzise Schritte.

Schritt 1: Holen Sie sich ein SSL-Zertifikat und installieren Sie es

Für den Anfang benötigen Sie ein gültiges SSL-Zertifikat, das von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle ausgestellt wurde. Die Optionen reichen von kostenlosen Zertifikaten (über Organisationen wie Let's Encrypt) bis hin zu kostenpflichtigen Versionen mit erweiterter Validierung.

Wenn Sie dieses Zertifikat haben:

  • Installieren Sie das Zertifikat auf Ihrem Server.

  • Konfigurieren Sie Ihre Hosting-Plattform so, dass sie HTTPS für alle Verbindungen verwendet.

Ihr Zertifikat weist Ihre Identität gegenüber Besuchern nach und ermöglicht eine verschlüsselte Kommunikation.

Nachdem Ihr Zertifikat aktiviert ist, muss die Website bereinigt werden, um sicherzustellen, dass nichts auf alte HTTP-Adressen verweist.

Dazu gehört Folgendes:

  • Korrektur der internen Links, sodass jede URL mit https:// beginnt.

  • Aktualisierung von Medien- und Skript-Links (Bilder, CSS, JavaScript) zum sicheren Laden.

  • Erzwingung von HTTPS durch Einrichtung einer 301-Umleitung, um den gesamten HTTP-Verkehr automatisch auf HTTPS umzuleiten.

Falls Sie diese Links nicht aktualisieren, kann Ihre Website Warnungen vor „gemischten Inhalten“ anzeigen, was das Vertrauen der Benutzer verringert.

Schritt 3: Aktualisieren Sie die Online-Präsenz Ihrer Website

Nachdem Ihre Website vollständig konvertiert ist, informieren Sie die Tools und Dienste, die von Ihrer Domain abhängen.

Achten Sie unbedingt darauf:

  • eine aktualisierte XML-Sitemap bei den Suchmaschinen einzureichen.

  • die HTTPS-Version Ihrer Website als neue Eigenschaft in der Google Search Console hinzuzufügen.

  • die SSL-Einstellungen Ihres CDN zu aktualisieren, damit zwischengespeicherte Inhalte sicher ausgeliefert werden.

  • die Google-Konten oder andere Integrationen, die mit Ihrer Domain interagieren, zu aktualisieren.

Nachdem Sie diese Schritte durchgeführt haben, wird Ihre Website auf allen Plattformen konsistent sichere HTTPS-Seiten anzeigen.

Letzter Ratschlag

Um online sicher zu sein, müssen Sie sich zuverlässige Gewohnheiten aneignen. Das Überprüfen auf HTTPS ist eine dieser Möglichkeiten, aber Sie brauchen trotzdem Tools, die Ihre Konten langfristig schützen. Sichere, eindeutige Passwörter sind unerlässlich, und ein Passwort-Manager hilft Ihnen dabei, diese sicher zu erstellen und zu speichern. Wenn Sie alle Ihre Anmeldedaten auf einfache Weise organisieren und sichern möchten, sollten Sie ein spezielles Tool verwenden, wie etwa NordPass speichern.